Essgewohnheiten in Indonesien
Wie in den meisten Urlaubsregionen unterscheiden sich auch in Indonesien die Essgewohnheiten zum Teil deutlich von den unseren. Fangen wir jedoch zunächst mit den Gemeinsamkeiten an: Indonesier essen glücklicherweise mit Gabel und Löffel und verzichten auf die für viele Urlauber ungewohnten und umständlichen Stäbchen. Die Gabel links, der Löffel rechts, Messer sind am Tisch nicht üblich. Auf Java und Sumatra wird häufig auch einfach mit der rechten Hand gegessen, die in einer kleinen Schale mit Zitronenwasser gereinigt werden kann. Für uns ungewöhnlich ist es freilich, dass die Gerichte meist nur zimmer- oder lauwarm serviert werden – angesichts der dort herrschenden Temperaturen jedoch eine sinnvolle Entscheidung.
Drei Hauptmahlzeiten sind in Indonesien üblich, das Frühstück besteht natürlich aus Reis und 3-4 herzhaften und mindestens einer süßen Sauce als Beilage. Die eigene Schüssel Reis wird dann mit den verschiedenen Saucen komplettiert. Übrigens: Der indonesische Gruß: „Hattest Du heute Morgen schon Deine Schüssel Reis?“ entspricht unserem „Na, wie geht es Dir?“. Ein Frühstücksklassiker ist auch Porridge mit Erdnüssen.
Isst man im Kreis der Familie zu Mittag, bildet das Mittagessen die Hauptmahlzeit, zu der weitere Gerichte aus Fleisch, Fisch und Gemüse zubereitet werden. Alternativ wird ein schnelles Essen auf der Straße an den Warungs eingenommen. Sie bieten meist nur ein oder zwei Gerichte, für die sie aber absolute Spezialisten sind. Satays aus Hühnchen, Ziege oder Lamm sind die Klassiker, dazu gibt es in kleinen Blättern gedämpften Reis oder Kochbanane und eine sehr schmackhafte Erdnusssauce. Das alles wird, statt wie bei uns in einer Alu-Assiette, in einer Keramik- oder Holzschale mit einer Bananenblattauskleidung serviert. Die Hygiene ist in den allermeisten Fällen gewährleistet – ein deutscher Backshop mit seiner Baguette-Auswahl auf Majonäse-Basis ist gefährlicher. Beim Essen an den Warungs gelten die Regeln: Je heißer, desto besser und je mehr Einheimische im Anzug in der Mittagspause dort essen, umso besser.
Das Abendessen wird meist in der Familie oder mit Freunden eingenommen und ist der soziale Fixpunkt im Tagesablauf. Da die Sonne meist schon untergegangen ist, beleuchten auch in Restaurants fast immer nur funzlige Lampen das Essen, sodass eine sehr eigene Stimmung entsteht. Da die jüngeren Indonesier allgemein dem Feiern absolut nicht abgeneigt sind, startet danach das eigentliche Leben in den Straßen, Bars und Clubs. Ein spätnächtlicher Snack ist daher häufig „notwendig“. Auf den Straßen halten einige Garküchen daher süße und deftige Snacks für die Hungrigen bereit.